
CDU-Gemeindeverband Wisserland informiert sich im Haus der Offenen Tür - Dass Jugendarbeit auch im Wisserland eine hohe Bedeutung zukommt, davon konnten sich die Vorstandsmitglieder der Wisserland-CDU bei einem Vor-Ort-Besuch im Haus der Offenen Tür informieren. Gemeinsam mit Jennifer Czambor, Pädagogische Leitung im Jugendzentrum Wissen, wurden die Chancen und Herausforderungen kommunaler Jugendarbeit erörtert.
Jugendzentrum am Standort Wissen mit langer Tradition
Das Jugendzentrum Haus der Offenen Tür (OT) Wissen besteht seit über 50 Jahren, über Jahrzehnte in Trägerschaft der katholischen Kirchengemeinde Kreuzerhöhung Wissen. 2020 hat die Katholische Jugendagentur Bonn gGmbH (KJA Bonn) als eine bewährte Trägerin der Jugendhilfe, welche schon zuvor teilweise zuständig war, die Trägerschaft der Einrichtung übernommen. Seit 2018 ist Jennifer Czambor die Einrichtungsleitung.
Das Jugendzentrum ist eine Einrichtung der offenen Kinder- und Jugendarbeit, der die Prinzipien Niedrigschwelligkeit, Offenheit, Freiwilligkeit, Partizipation sowie Lebens- und
Sozialraumorientierung zu Grunde liegen und mit der Freizeitgestaltung, Bildung und Hilfe möglich werden. Dabei wird permanent ausgelotet, wie die verschiedenen Bedürfnisse der Besuchenden gefördert werden können. Im Kalenderjahr 2024 lagen die täglichen Besucherzahlen zwischen 20-40. Seit Januar 2025 besuchen täglich im Durchschnitt zwischen 25 bis 45 Personen das Jugendzentrum. „Es gibt Tage da befinden sich 60 Menschen in unserem Jugendzentrum“, erklärt Czambor mit Blick auf die derzeitige Situation.
Eine besondere Herausforderung stellt aktuell die psychische Gesundheit vieler Besuchenden dar und damit einhergehende fehlende Zukunftsperspektiven sowie wenig Belastbarkeit und mangelnde Struktur. Die Ziele, einen geschützten Rahmen zu bieten, in dem Fähigkeiten kennengelernt werden können, Stärken erkannt und gefördert werden, um Selbstbewusstsein zu entwickeln und Gesundheitsförderung zu betreiben sowie soziale Umgangsformen erlernt werden können, bilden die Grundlagen der Arbeit.
Im Alltag überwiegt es, dass es einen Raum gibt, an dem sich Menschen zwischen 6-27 Jahren unabhängig von sozialer, ethnischer Herkunft und Religion begegnen, an dem
sich Zeit genommen wird, Essen und Getränke angeboten werden, zugehört und man als Mensch wertgeschätzt wird. Einmal im Jahr bietet die OT in den Sommerferien zwei Wochen
Ferienbetreuung an, auf 20 bis 25 Plätze. „Hier gibt es regelmäßig die doppelte Anzahl an Anmeldungen“, so Czambor weiter. Konstante Öffnungszeiten und eine permanente Doppelbesetzung sind elementar, die aufgrund fehlender finanzieller Mittel jedoch trotz Bedarf nicht immer gewährleistet werden können. Aktuell hat die OT mit einem pädagogischen Stellenanteil von 1,5 und an vier Nachmittagen in der Woche jeweils fünf Stunden geöffnet.
Seit November 2024 ist überdies die Stelle der Streetwork in der Verbandsgemeinde Wissen besetzt. Zunächst als eine volle Stelle gestartet, entspricht der Anteil seit April 2025 einer halben Stelle, also 19,5 Wochenstunden inklusive Verwaltungsarbeit, die Dominik Eickholt, der auch als Mitarbeiter in der OT tätig ist, ausfüllt.
Durch aufsuchende soziale Arbeit gekennzeichnet, erreicht Streetwork Menschen zwischen 14 und 27 Jahren in allen, meist schwierigen, Lebenslagen direkt in ihrem sozialen Umfeld – sei es auf der Straße, in Parks oder an anderen Treffpunkten. Sie bietet niedrigschwellige Hilfe, Beratung und Unterstützung an, häufig für Menschen ohne festen Wohnsitz, mit Suchtproblemen, ohne Einkommen oder in anderen akuten Notlagen. Die ländlichen Strukturen der Verbandsgemeinde Wissen können dafür sorgen, dass bereits die Wege zu passenden Ansprechpartnern als Hürde empfunden werden. An diesem Punkt setzt Streetwork an und beginnt an dem Ort, wo sie benötigt wird. Vertrauensaufbau stellt sich dabei als eines der wichtigsten Merkmale dar. Ziel ist es, eine Perspektive zu finden und sich für die Belange einzelner, aber auch Gruppen, einzusetzen.
Die Einzelfallarbeit gestaltet sich derzeit so, dass Kontakte zum Rathaus, zum Ordnungsamt und zur Wohnraumsicherung in Altenkirchen geknüpft werden konnten und sich die Zusammenarbeit bei möglicher, auftretender Obdachlosigkeit beweisen konnte. Auch der Arbeitseinstieg bzw. die Jobsuche gestaltet sich für einige Jugendliche in Wissen schwierig, sodass erste Kontakte zum ortsansässigen Jobcenter und möglichen Jobvermittlungseinrichtungen in Kürze folgen werden.
Neben der Arbeit mit den Jugendlichen und jungen Volljährigen und Teilen der regionalen Behörden konnten erste Termine u.a. mit dem Kreisjugendring Altenkirchen und dem Arbeitskreis Jugend und Bildung wahrgenommen werden.
Klarer Rückhalt von der CDU im Wisserland
„Es ist gut und richtig, dass auch in der Verbandsgemeinde Wissen eine vielseitig aufgestellte Jugendarbeit vorgehalten wird. Unser Dank gilt dem gesamten Team des Jugendzentrums, das eine sehr wichtige Aufgabe leistet und damit aktiv zum Zusammenhalt der Gesellschaft beiträgt. Als Kommunalpolitiker werden wir diese Arbeit auch künftig mit voller Überzeugung unterstützen“, erklärt der Vorsitzende des CDU-Gemeindeverbands Wisserland, Robert Leonards zum Abschluss des Besuchs.
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