Die Landesregierung in Mainz rühmt sich wegen der großen Zahl von Ehrenamtlichen im Land. Es ist ja auch herausragend, dass sich in Rheinland-Pfalz fast 50 Prozent der Menschen ehrenamtlich engagieren.
Rund 1,7 Millionen Menschen im Land betätigen sich und zwar über alle Altersgruppen hinweg und in so unterschiedlichen Bereichen wie Sport, Hilfs- und Rettungsdiensten, generationenübergreifenden Projekten, Umwelt und Naturschutz, Kultur oder sozialem und politischem Engagement. Vieles im Land wäre nicht so gut organisiert, wenn es das Ehrenamt nicht gäbe. Das gilt auch und gerade bei den Feuerwehren, die unter ihrem Motto “Retten-Löschen-Bergen-Schützen” vielfach ein Garant unserer Sicherheit darstellen. Um die ihr übertragenen Aufgaben erfüllen zu können, verfügt die Feuerwehr über eine Vielzahl von technischem Gerät.
Dies umfasst neben den Feuerwehrfahrzeugen auch deren Beladung und die persönliche Ausrüstung eines jeden Feuerwehrangehörigen. Diese Ausrüstung dient dazu, vor Gefahren des Feuerwehrdienstes bei Ausbildung, Übung und Einsatz zu schützen. Die Herausforderungen werden durch den technischen Fortschritt immer größer, somit steigen natürlich auch die Anforderungen an die Ausbildung, die bei der Landesfeuerwehrschule oder auf Kreisebene durchgeführt werden. Zurzeit gibt es in Rheinland-Pfalz über 50.000 aktive Feuerwehrleute, die pro Jahr ca. 37.000 Einsätze fahren, wobei auf einen Brandeinsatz ungefähr zwei Hilfeleistungseinsätze kommen. Jedem Verantwortlichen in den Wehren vor Ort ist es klar und selbstverständlich, dass seine Leute gut ausgebildet sein müssen, sonst kann und darf er sie nicht in den Einsatz schicken. Und jetzt beginnt das Problem: Die Aus- und Fortbildungsplätze bei der Landesfeuerwehrschule reichen seit Jahren nicht aus.
„Das Beispiel der vier Wehren in der Verbandsgemeinde Flammersfeld zeigt das Problem“, so der heimische Landtagsabgeordnete Peter Enders: “Von 117 beantragten und am Bedarf orientierten Ausbildungsplätzen im Jahr 2017 wurden 20 Plätze genehmigt, das sind gerade mal 17 Prozent, bei der Kreisausbildung sind es wenigstens 66 Prozent der beantragten Plätze, die genehmigt werden. Manche Wehrmitglieder warten seit Jahren auf ihren notwendigen Ausbildungsplatz. Das ist nun wahrlich kein Motivationsschub für die Feuerwehrmänner- und Frauen. Im Gegenteil, das ist ein Motivationskiller erster Ordnung. Da redet die Landesregierung von der Förderung des Ehrenamtes, richtet eine Ehrenamtsstelle in der Staatskanzlei ein, und die notwendige Ausbildung bei der Feuerwehr wird nicht geleistet. Bei so viel Versäumnissen der Landesregierung kann wohl selbst St. Florian nicht helfen. Und hoffentlich ziehen die Wehrleute nicht Konsequenzen und treten aus Protest aus den Wehren aus. Denn Verlierer wären wir alle.”
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