Klare Antworten für die Zukunft - Unter dem Thema „Zwischen Dauerkrise und Zeitenwende – Ist noch Platz für eine Zukunft?“ diskutierten die Junge Union Bezirksverband Koblenz Montabaur mit Prof. Andreas Rödder (Universität Mainz) und Justus Brühl (JU-Bezirksvorsitzender) über die aktuellen Herausforderungen Deutschlands und die weltpolitische Lage.
Prof. Dr. Rödder, bekannt für seine präzisen historischen Analysen, eröffnete den Abend mit der Vorstellung seines neuesten Buches *„Der verlorene Frieden. Vom Fall der Mauer zum neuen Ost-West-Konflikt“*. In seiner Rede betonte er: „Der Glaube daran, dass sich die liberale Weltordnung überall durchsetzt, war eine Illusion, die der Westen teuer bezahlt hat.“ Mit Blick auf die Rückkehr autoritärer Mächte und den erneuten Ost-West-Konflikt warnte Rödder: „Es ist keine vielschichtige Ordnung, auf die wir zusteuern, sondern eine Welt, die sich zunehmend in Blöcke teilt - es gibt einen neuen Ost-West-Konflikt.”
Justus Brühl moderierte die lebhafte Diskussion und stellte Fragen, die viele Teilnehmer beschäftigten. Im Dialog hob er hervor: „Es braucht eine Politik, die nicht nur von Ideologien getrieben wird, sondern pragmatisch und gleichzeitig wertegebunden agiert.“ Einigkeit herrschte darüber, dass die nunmehr gescheiterte Ampelkoalition häufig in ihrer Politik durch ideologische Trennlinien geprägt sei. Brühl fasste prägnant zusammen: „Wir erleben, wie sich politische Prioritäten in leeren Symbolen verlieren, während echte Herausforderungen liegen bleiben.“
Brühl betonte, dass die Politik in den vergangenen Jahren zu oft nicht pragmatisch, sondern ideologisch gehandelt habe. Auch die CDU habe Fehler gemacht. Als Beispiel nannte er den übereilten Ausstieg aus der Atomkraft oder das Liegenbleiben vieler wichtiger Reformen im Bereich der Sozialversicherunssysteme.
Auch der Diskurs um die politischen Entwicklungen in den USA, insbesondere die Rückkehr von Donald Trump als politische Kraft, sorgte für angeregte Gespräche. „Trump steht exemplarisch für eine Politik, die den Konflikt sucht, um sich zu positionieren“, so Rödder. Er mahnte jedoch, dass Europa aufhören müsse, nur zu reagieren und stattdessen eigene strategische Antworten zu entwickeln: „Es ist Zeit, Verantwortung zu übernehmen, ohne sich in Belehrungsdebatten zu verlieren.“
In der Schlussrunde appellierte Rödder an die Zuhörer, dass es „eine christdemokratische Politik braucht, die den Realismus in den Mittelpunkt stellt und einen klaren Führungsanspruch hat“. Rödder ergänzte: „Die Geschichte zeigt uns eindringlich, dass pragmatische, realitätsnahe Lösungen unerlässlich sind, um nicht nur akute Krisen zu bewältigen, sondern auch den Grundstein für eine langfristige und belastbare Stabilität zu legen.”
Die Teilnehmer verließen die Veranstaltung inspiriert, aber auch mit einer klaren Botschaft: Der Weg in eine stabile Zukunft erfordert einen nüchternen Blick auf die Realität und politische Führung, die weder an Hybris noch an Idealismus scheitert. „Es besteht auch Hoffnung und Grund für Optimismus, denn Deutschland und Europa konnten schon schlimmere Krisen bewältigen“, so formuliert es die Junge Union abschließend.
Anlage: Foto der Veranstaltung mit Mitgliedern des Vorstandes der JU Koblenz Montabaur, Prof. Dr. Andreas Rödder und Justus Brühl
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