Matthias Reuber fordert: mehr Gewicht auf musische Fächer legen

23.04.2024

Wissen. Der Landtagsabgeordnete Matthias Reuber (CDU) fordert, die musischen Fächer stärker in den Fokus zu nehmen. Hintergrund ist eine kleine Anfrage, die er an die Landesregierung stellte und aus der unter anderem hervorgeht, dass derzeit keine Lehramtsanwärter für das Fach Musik im Kreis Altenkirchen vorhanden sind. „Aus einer Studie der Bertelsmann-Stiftung des Jahres 2020 geht darüber hinaus hervor, dass in Rheinland-Pfalz nur etwa 40 Prozent des errechneten Stundenbedarfs im Fach Musik fachgerecht unterrichtet werden können.

Das ist ein Armutszeugnis“, sagt Matthias Reuber. Durch eine Systemumstellung liegen der kleinen Anfrage keine aktuelleren Daten vor. Reuber sieht gerade im Bereich des Musikunterrichts einen wesentlichen Faktor für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen: „Musik ist eine universelle Sprache, ein verbindendes Element, und es ist von großer Bedeutung, wenn jungen Menschen die Chance gegeben wird, Fähigkeiten zu erwerben und zu trainieren, die nicht nur musische, sondern auch soziale Kompetenz fördern und auch einen Teil ihres weiteren Lebensweges bestimmen. Musik unterstützt die emotionale und soziale Entwicklung von Kindern und Jugendlichen“, so Reuber, der vor allem die Bläserklassen in der Region im Blick hat: „Wir haben beispielsweise an der Marion-Dönhoff-Realschule Plus in Wissen, in der Grundschule Herdorf und in der IGS Betzdorf Bläserklassen, in denen eine sehr gute, fundierte Ausbildung für die Amateurmusik in unserer Region geleistet wird, ein unverzichtbares Element auch für unsere Orchester, die oftmals weit über unser Gebiet hinaus für ihre Qualität bekannt sind“.

Umso mehr zeigt sich Reuber, der auch Vizepräsident des Landesmusikrates ist, verwundert darüber, dass in der Antwort des Bildungsministeriums diese drei Schulen nicht erwähnt werden. „Ich hatte die Frage gestellt, in welchen Schulen des Kreises Altenkirchen Bläserklassen vorhanden sind, aber diese drei waren nicht aufgeführt. Diese Unkenntnis ist ein deutliches Zeichen dafür, wie weit das SPD-geführte Bildungsministerium in Mainz von den Menschen und den Schulen in der Region entfernt ist“, so der Abgeordnete, der weitere strukturelle Mängel sieht. „Schon heute ist es schwierig, das Fach Musik mit geeigneten Kräften zu besetzen, perspektivisch werden bis zum Jahre 2028 in Rheinland-Pfalz mehr als 2000 Fachlehrkräfte fehlen, um den gesamten Stundenbedarf abzudecken“.

Reuber fordert daher gemeinsam mit der CDU-Landtagsfraktion eine zusätzliche Musikprofessur zu etablieren, an der Lehrerinnen und Lehrer für die musischen Fächer ausgebildet werden können. „Nur wenn dies geschieht, haben wir die Chance, unseren Kindern und Jugendlichen auch zukünftig zu einer Bildung zu verhelfen, die über die klassischen Fächer hinaus den Charakter prägt und -neben der Befähigung, mit Musik Freude zu verbreiten- auch für die Schülerinnen und Schüler selbst ein Gewinn ist und somit für unsere gesamte Gesellschaft.